Klostersaal Traunkirchen | Internationale Akademie Traunkirchen | Klosterplatz 2 | 4801 Traunkirchen, Austria | 07.09.2011 um 20:00 Uhr
Referent: Prof. Wolf Singer, Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/M.,
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), Frankfurt/M.
Vortrag: Hirnforschung - Widersprüche zwischen Intuition und neurobiologischen Erkenntnissen Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), Frankfurt/M.
Unsere Intuition legt nahe, dass es in unserem Gehirn eine Instanz
gibt, die über alle im Gedächtnis gespeicherten und durch Sinnessignale
ergänzten Informationen verfügt. Dieser Instanz obläge es, das Geschehen
im Körper und der Welt draußen zu interpretieren, daraus Schlüsse zu
ziehen, Entscheidungen zu fällen und zukünftiges Handeln zu
strukturieren. Die Ergebnisse der Hirnforschung widersprechen dieser so
plausibel erscheinenden Vermutung. Sie verneinen die Existenz einer
zentralen Instanz und zeichnen das Bild eines in hohem Maße distributiv
organisierten Systems, in dem ständig eine Vielzahl sensorischer und
exekutiver Prozesse parallel ablaufen. Es wird diskutiert, auf welche
Weise diese verteilten Funktionen sich selbst organisieren und so
verbinden können, dass sie zu kohärenten Wahrnehmungen, Entscheidungen,
Aktionen und bewussten Zuständen führen. Auf mögliche Parallelen zur
Organisation von komplexen sozialen Systemen wird verwiesen.
Prof. Dr. Wolf Singer vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung gehört weltweit zu den besten Neurophysiologen.
Um Anmeldung unter office@akademie-traunkirchen.com wird gebeten.
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Kontextuelles Video:
Wolf Singer | Selbsterfahrung und neurobiologische Forschung
Singer zählt zu den Wissenschaftlern, die Zweifel an der Willensfreiheit
des Menschen angemeldet haben. In dem vorliegenden Vortrag führt er
aus, dass Erkenntnis nur da stattfindet, wo wir beobachten, denkend
ordnen und uns Vorstellungen machen. Alles jenseits davon existiert
nicht für uns. Professor Dr. Wolf Singer ist Direktor des Max Planck
Instituts für Hirnforschung in Frankfurt und wurde für seine Arbeiten
vielfach ausgezeichnet. Der Vortrag fand am 7. Juni 2005 in der
Universität Heidelberg statt.
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Kontextuelle Links:
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